Sichere Schulen für alle - Knutschfleck e.V.

Zwischen fünf und zehn Prozent aller Menschen sind nach Angaben der Bundeszentrale für politische
Bildung schwul, lesbisch, bi oder trans*. Statistisch gesehen sind das ein oder zwei Jugendliche in jeder
Schulklasse. Unverständnis, Ausgrenzung und sogar Gewalt sind Erfahrungen, von denen die meisten
betroffenen Jugendlichen berichten – wohl auch, weil in deutschen Klassenzimmern über sexuelle
Orientierung und Geschlechteridentitäten kaum gesprochen wird.


Wissen und Bildung fördern die Identitätsentwicklung. Bildung kann außerdem dazu beitragen, die
Selbstwahrnehmung der Jugendlichen zu verbessern und die Entwicklung der eigenen geschlechtlichen
Identität bzw. sexuellen Orientierung unterstützen. Viele Jugendliche wünschen sich daher, dass in der
Schule mehr Informationen über die Themen sexuelle und geschlechtliche Vielfalt vermittelt werden.
Neben der Vermittlung von (wissenschaftlich korrekten) Informationen und Begriffen, die die
existierenden Identitäten beschreiben, sollte auch die Gelegenheit zu Austausch, Diskussion und
Reflexion in einem offenen und angstfreien Klima gegeben sein. Dies kann sowohl im Unterricht als
auch in Seminaren, Projektwochen, Workshops oder Vorträgen erfolgen. Die Projekte Knutschfleck,
SchlAu Aachen, das Queerreferat an den Aachener Hochschulen, Rainbow Aachen sowie die AIDSHilfe
Aachen bieten dazu bereits eine Vielzahl von passenden Angeboten an, die aber in der Realität
noch zu wenig von den Schulen und Jugendeinrichtungen in Anspruch genommen werden.


Genau an diesem Punkt möchte dieses Projekt ansetzen. Durch eine
informierende, aber gleichzeitig auch aufklärende, Kampagne soll die Problematik der Diskriminierung
sowie die der physischen und psychischen Gewalt gegenüber gegen LSBTIQ*-Jugendliche stärker ins
Bewusstsein der Öffentlichkeit gerufen werden. Bildungs- und Jugendeinrichtungen müssen auch für LSBTIQ*-
Jugendliche ein sicherer Raum sein.
Dies soll über ca. 100 beleuchtete Informationsplakate an den Aachener Bushaltestellen, eine
begleitende Presse- und SocialMedia-Arbeit, eine Webseite sowie zielgruppengerechtes
Informationsmaterial für Schüler, Eltern und Pädagog/innen umgesetzt werden. Durchführungszeitraum für diese
Kampagne soll die letzte November- sowie die erste Dezemberwoche sein.

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