vom 20. September bis 31. Oktober 2012
VHS, Peterstraße 21-25, Forum
Die Ausstellung dokumentiert die massenhafte Beteiligung der deutschen, nicht-jüdischen Bevölkerung am ganz legalen Raub jüdischen Eigentums, an der 'Schnäppchenjagd' der 'VolksgenossInnen' nach der Deportation ihrer jüdischen NachbarInnen unter dem Decknamen „Aktion 3“: Und sie dokumentiert den Platz, den die Finanzämter in der Vernichtungspolitik gegen die jüdische Bevölkerung einnahmen.
Die eigentlich immer noch gesperrten Akten der Oberfinanzdirektion Köln zeigen: Unter dem Mantel der vermeintlichen Rechtmäßigkeit erfassten die zuständigen Verwaltungsbehörden jüdische Besitztümer, beschlagnahmten und verteilten sie neu - mit einer bürokratischen Seelenlosigkeit gegenüber Verfolgten, die in ihrer Nüchternheit einfach niederschmetternd ist. Man forderte die Juden sogar auf mitzuarbeiten, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten!
Hier wird auch mit der Annahme aufgeräumt, dass keiner der Normalbürgerinnen und -bürger im Nationalsozialismus etwas gewusst habe, denn viele der Gegenstände jüdischen Ursprungs wurden mit klaren Herkunftsvermerken an die Bevölkerung weiterverkauft, die diese günstigen Angebote gerne wahrnahm.
Die in dieser Ausstellung gezeigten Dokumente sind nur ein verschwindend kleiner Ausschnitt hunderttausender Akten in deutschen Finanzbehörden. Die geschilderten Ereignisse finden ihre Parallelen in allen deutschen Städten und in allen Dörfern, in denen Jüdinnen und Juden gelebt hatten.
Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.
Ausstellungsführungen und Workshops für Schülerinnen und Schüler können vereinbart werden per Email an vhs.wege@mail.aachen.de
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